Dreikönigstag
Im Kanton Schwyz werden Dreikönigstag-Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben. Der Tag spielt eine wichtige Rolle im Jahreslauf. Die Anlässe vereinen religiöse und volkstümliche Elemente.
Einschellen
Wenn am 6. Januar die Nacht den Tag ablöst, ziehen Männer mit ihren grossen Trychlen durch die Dörfer: Die Einscheller läuten die Fasnacht ein. Die meisten tragen ein weisses Hirtenhemd, haben ein Joch auf den Schultern, an dem zwei Trychlen befestigt sind, und im Mund steckt ein «Krummer» (eine Zigarre). Ab diesem Moment dürfen die Fasnächtler und Fasnächtlerinnen Maske tragen.
Greiflet
Dieser Brauch wird im inneren Kantonsteil gepflegt. Er hat eine feine und eine lautstarke Seite. Einerseits treten zwei Redner zu einem theatralischen Spottgespräch an, dem so genannten «Plöder». Scharfzüngig und satirisch kommentieren sie Ereignisse des vergangenen Jahres. Andererseits ziehen Trychler und Geisslechlepfer durch die Strassen, um die bösen Geister zu vertreiben.
Priis-Chlepfe
Wer ist der beste Geisslechlepfer im Kanton? Die Antwort liefert jedes Jahr am Dreikönigstag das Priis-Chlepfe auf dem Hauptplatz in Schwyz. Die Teilnehmer, es sind alles Knaben und Männer, müssen den «Chrüzlistreich» vorführen, das heisst die Geissel in einem bestimmten Bewegungsablauf führen, sodass ein ununterbrochenes Knallen entsteht. Eine Jury bewertet die Leistung.
Sternsingen
Um den 6. Januar klingeln Gruppen von Schülerinnen und Schülern an jedem Haus. Sie sind als die Heiligen Drei Könige verkleidet und sammeln Geld für Hilfswerke. Als Dank für die Spende erhält man den Haussegen CMB, die lateinische Abkürzung für «Christus segne dieses Haus» – mit Kreide aufgemalt auf den Türbalken oder als Sticker. Der Brauch hat seine Wurzeln vermutlich in den Dreikönigsspielen, die im 11. Jahrhundert verbreitet waren.
Foto: Pfarramt Ibach